SOZIALLEBEN
Wir erwähnten, dass Ameisen
in Kolonien leben und dass unter ihnen eine perfekte Arbeitsteilung besteht.
Wenn wir ihr System genauer betrachten, sehen wir auch, dass sie in eine
äußerst komplizierte soziale Struktur eingebettet sind. Wir werden auch
bemerken, dass sie weitaus opferbereiter sind als die Menschen. Einer
der interessantesten Punkte ist, dass sie nicht die Unterscheidung zwischen
arm und reich kennen, auch nicht den Kampf um Macht, wie er in unseren
Gesellschaften beobachtet werden kann.
Die wichtigste Eigenschaft der Ameisenkolonien ist es, dass sie
ein "Gesellschaftsleben" haben und dass sie alles aus Solidarität
tun. In dieser Abbildung sehen wir eine Gruppe von Ameisen, die
gemeinsam versucht, ein Stück Frucht in ihr Nest zu tragen.
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Viele Wissenschaftler, die jahrelang umfassende Forschungen
an Ameisen betrieben haben, waren nicht in der Lage, ihr hoch entwickeltes
Sozialverhalten zu klären. Dr. Caryle P. Haskins, Präsident des Carnegie
Instituts in Washington, sagt folgendes:
Nach 60 Jahren der Beobachtung und Forschung
staune ich immer noch, wie kultiviert das soziale Verhalten der Ameisen
ist. ...Deshalb geben die Ameisen ein schönes Beispiel, das wir zur
Erforschung der Wurzeln animalischen Verhaltens nutzen können.1
Manche Ameisenarten leben in Kolonien, die hinsichtlich Bevölkerung
und ihres Lebensraums so ausgeweitet sind, dass es unmöglich zu erklären
ist, wie sie auf einer so enormen Fläche eine perfekte Ordnung bilden
können. Folglich ist es nicht leicht, Dr. Haskins nicht beizupflichten.
Die Spezies Formica Yessensis (Schuppenameise),
die an der Ishikari-Küste der japanischen Insel Hokkaido lebt, ist eine
Ameisenart, die in einer derart riesigen Kolonie lebt. Sie besteht aus
45.000 miteinander verbundenen Nestern die über eine Fläche von 2,7 Quadratkilometern
verteilt sind. In ihr leben ungefähr 1.080.000 Königinnen und 306.000.000
Arbeiterinnen. Wissenschaftler bezeichnen sie als Superkolonie.2
Es wurde entdeckt, dass Produktionswerkzeuge und Nahrung in disziplinierter
Form innerhalb der Kolonie ausgetauscht werden.
Es ist schwer zu erklären, wie die Ameisen diese Ordnung
ohne Probleme beibehalten, wenn man die enorme Fläche beachtet, auf der
sie leben. Wir dürfen nicht vergessen, dass selbst in einem zivilisierten
Land mit niedriger Bevölkerungsdichte verschiedene Sicherheitskräfte erforderlich
sind, um Gesetze durchzusetzen und die soziale Ordnung aufrecht zu erhalten,
und es gibt eine administrative Belegschaft, die diese Einheiten führt
und verwaltet. Manchmal ist es trotz aller intensiven Bemühungen nicht
möglich, die erforderliche Ordnung ohne Probleme aufrecht zu erhalten.
Dennoch ist in Ameisenkolonien kein Bedarf an Polizei, Gendarmerie
oder Wächtern. Die Königinnen haben lediglich die Aufgabe, die Art zu
erhalten, sie fungieren nicht als Führer oder Gouverneur. Folglich gibt
es keine Hierarchie, keine Befehlsstruktur. Wer aber legt dann diese Ordnung
fest und erhält ihre Kontinuität?
In den späteren Kapiteln dieses Buches werden wir Antworten
finden auf diese und andere Fragen.
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Ameisen, sehr kleine
Geschöpfe, verbringen ihr Leben trotz ihrer Winzigkeit in perfekter
Systematik. |
KASTENSYSTEM
Jede Ameisenkolonie richtet sich strikt nach dem Kastensystem.
Es besteht aus drei Kasten innerhalb einer Kolonie.
Mitglieder der ersten Kaste sind die Königin und die Männchen,
die zusammen die Fortpflanzung möglich machen. In einer Kolonie kann mehr
als eine Königin existieren. Die Königin hat die Aufgabe der Fortpflanzung
und erhöht folglich die Anzahl der Individuen, die die Kolonie ausmachen.
Die Königin ist größer als die anderen Ameisen. Die Aufgabe der Männchen
ist es, die Königin zu befruchten. Fast alle Ameisenmännchen sterben nach
der Paarung.
Die Mitglieder der zweiten Kaste sind die Soldaten. Sie übernehmen
Aufgaben wie die Errichtung der Kolonie, sie finden neuen Lebensraum und
sie jagen.
Die dritte Kaste besteht aus den Arbeiterinnen. Alle Arbeiterinnen
sind steril. Sie kümmern sich um die Königin und ihre Babys; Sie säubern
und füttern sie. Weitere Aufgaben in der Kolonie fallen in die Verantwortung
der Arbeiterinnen: Sie bauen neue Gänge und neue Galerien für ihre Nester;
sie suchen Nahrung und säubern ohne Unterlass das Nest.
Die Arbeiterinnen- und Soldatenameisen sind in die Untergruppen
Sklaven, Diebe, Krankenschwestern, Wachen und Furiere eingeteilt ("Furier"
bezeichnet ursprünglich den Verpflegungs-Unter-offizier einer Kompanie,
Quartiermeister).Jede Gruppe hat eine andere Aufgabe. Während sich eine
Gruppe vollständig auf das Bekämpfen des Feindes oder die Jagd konzentriert,
baut eine andere Gruppe Nester, eine weitere kümmert sich um Wartungsarbeiten.
Jedes Individuum einer Ameisenkolonie trägt seinen vollen
Anteil an der Arbeit. Keines von ihnen macht sich Gedanken über die Position,
in der es sich befindet, oder über die Art der Arbeit, die es leistet,
sondern führt das aus, was von ihm verlangt wird. Wichtig ist die Kontinuität
der Kolonie.
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Ameisen derselben
Kolonie, die verschiedenen Kasten angehören, haben auch unterschiedliche
physische Erscheinungen. Der Körperbau ist der zu erfüllenden Aufgabe
entsprechend ausgelegt. |
Wenn wir darüber nachdenken, wie sich dieses System entwickelt haben
könnte, kommen wir nicht umhin, dies Schöpfung zu nennen.
Lassen Sie uns erklären, warum: Wenn es eine vollkommene
Ordnung in einem System gibt, gelangen wir zu dem logischen Schluss, dass
diese Ordnung durch einen planenden Verstand geschaffen worden ist. Zum
Beispiel gibt es eine disziplinarische Ordnung beim Militär; es ist offensichtlich,
dass die Offiziere diese Ordnung aufrechterhalten. Es wäre zweifellos
eine absurde Idee anzunehmen, dass alle Einzelpersonen in der Armee von
selbst zusammen kamen, sich selbst organisierten und dass sie sich später
in unterschiedlichen Rängen gruppierten und gemäß diesen Rängen handeln.
Außerdem müssen die Offiziere die Ordnung beständig kontrollieren, damit
sie problemlos fortbestehen kann. Eine Armee, die nur den Truppen überlassen
werden würde, würde sich bald in eine ungebärdige Gruppe verwandeln, egal
wie diszipliniert auch am Anfang gewesen sein mag.
Ameisen haben eine Disziplin, die der militärischen sehr
ähnlich ist. Der entscheidende Unterschied ist jedoch, dass kein Offizier,
kein organisierender Verwalter zu sehen ist. Die verschiedenen Kasten
innerhalb der Ameisenkolonie führen ihre Aufgaben in einer tadellosen
Weise durch, obwohl es keine offensichtliche zentrale Macht gibt, die
sie überwacht.
Die einzige Erklärung dafür ist, dass der zentrale Wille
ein nicht wahrnehmbarer ist. Die Inspiration, die im Quran mit der Aussage
"Und dein Herr lehrte die Biene..." (Sure
16:68 - an-Nahl) erwähnt wird, ist diese unsichtbare Macht.
Dieser Wille hat solch eine enorme Planung erreicht, dass
die Menschen Ehrfurcht vor ihm haben, wenn sie versuchen, ihn zu analysieren.
Solche Ehrfurcht und solches Staunen wurden von Zeit zu Zeit in verschiedener
Form auch durch Wissenschaftler. ausgedrückt. Die Anhänger des Evolutionismus,
die behaupten, dass solch ein vollkommenes System sich infolge von Zufällen
entwickelt hat, sind nicht in der Lage, das opferbereite Verhalten zu
erklären, das den Kern dieses Systems ausmacht. Ein Artikel, der in der
Zeitschrift Bilim ve Teknik zu diesem Thema geschrieben wurde,
lässt diese Unfähigkeit noch einmal erkennen:
Das Problem ist: Warum helfen sich lebende
Wesen gegenseitig? Entsprechend der Theorie Darwins kämpft jedes lebende
Geschöpf um sein eigenes Überleben und seine Fortpflanzung. Da anderen
zu helfen die Wahrscheinlichkeit des Überlebens dieses Geschöpfes verringern
würde, hätte dieses Verhalten auf lange Sicht durch die Evolution eliminiert
werden müssen. Dennoch ist beobachtet worden, dass lebende Wesen aufopfernd
sein können.
Eine klassische Form, den Opferwillen zu erklären, ist,
dass Kolonien, die aus Individuen bestehen, die bereit sind, sich zu
Gunsten der Gruppe oder der Gattung zu opfern, sich im Laufe der Evolution
erfolgreicher entwickeln als solche, die aus egoistisch handelnden Individuen
bestehen. Doch der Punkt, der in dieser Theorie nicht erklärt wird,
ist, wie die opferbereiten Gesellschaften diese Eigenschaft beibehalten
können. Ein einzelnes egoistisches Individuum, das in solch einer Gesellschaft
vorkommen kann, sollte in der Lage sein, seine egoistischen Eigenschaften
auf die späteren Generationen zu übertragen, da es sich nicht opfern
wird. Ein anderer unklarer Punkt ist, wenn die Evolution auf der Stufe
der Gesellschaft geschieht, wie groß sollte dann das Ausmaß dieser Gesellschaft
sein? Sollte es die Familie, die Art, die Gattung oder die Klasse sein?
Selbst wenn es Evolution gleichzeitig auf mehr als einer Stufe gibt,
was wird das Resultat sein, wenn Interessenskonflikte bestehen?3
Wie wir sehen, ist es nicht möglich, den Opferwillen lebender
Wesen, und die darauf basierenden sozialen Systeme mit der Evolutionstheorie
zu erklären, durch die Annahme, dass Lebewesen durch Zufall entstanden
sind.
Können Ameisen Pförtner sein?
In diesen Zeichnungen sehen wir Pförtnerameisen mit ihren speziell
geformten Köpfen.
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Wenn wir die Details des Systems in den Ameisenkolonien analysieren,
wird die Macht des unsichtbaren Willens, der dieses System errichtete
und lenkt, deutlicher. Lassen Sie uns jetzt einen Blick auf diese Details
werfen.
Die Verbindungen der Ameisennester
zur Außenwelt bestehen normalerweise aus einem kleinen Loch, das groß
genug für eine Ameise ist. Das Passieren dieser Löcher ist nur mit Erlaubnis
möglich. Es gibt eine kleine Gruppe von Ameisen in der Kolonie, deren
Aufgabe es ist, als Pförtner zu arbeiten. Den Pförtnern dienen ihre Köpfe,
die genau in den Nesteingang passen, als lebende Tore. Außerdem sehen
die Köpfe in Farbe und Struktur genauso aus, wie die Baumrinde in der
näheren Umgebung. Der Pförtner sitzt stundenlang am Eingangsloch und erlaubt
nur den Kameraden freien Durchgang.4
Dies bedeutet, dass die Idee, einen Pförtner zu halten, um
die Bewohner von Gebäuden zu schützen, schon vor Beginn der Menschheit
durch die Pförtnerameisen, die mit dem stärksten Teil ihres Körpers den
Eingang verschließen, sich tarnen und niemanden einlassen, der nicht das
richtige "Kennwort" hat, in die Praxis umgesetzt wurde.
Es ist offensichtlich, dass dieses Verhalten der Pförtnerameise
nicht auf ihrem eigenen Willen beruhen kann. Es gibt zweifellos einen
Inhaber von Intelligenz, der den Körper der Ameise in dieser Weise entworfen
hat und sie zu ihrer Arbeit inspiriert. Zu sagen, dass die Ameise diese
Aufgaben eigenständig herausfinden kann, und dass sie, ohne die Geduld
zu verlieren und ohne aufzugeben als Pförtner dient, würde zweifellos
keine vernünftige Erklärung sein.
Lassen Sie uns nachdenken: Warum würde eine Ameise ein Pförtner
sein wollen? Wenn sie eine Wahl hätte, warum würde sie die Arbeit wählen,
die am lästigsten ist und die meisten Opfer fordert? Wenn sie die Möglichkeit
dazu hätte, würde sie zweifellos eine Arbeit wählen, die ihr die bequemste
Umgebung und den besten Service böte. Tatsache ist, dass die Wahl durch
die Absicht Allahs getroffen wurde und dass die Pförtnerameise ihre Pflicht
deswegen mit absolutem Gehorsam ausführt. Nur der Schöpfer der Ameisen
kann solch ein vollkommenes Kolonieleben entworfen haben, und den Ameisen,
die dieses System befolgen, besondere Aufgaben gegeben haben, um die herausragende
Seite Seiner Kunst zu zeigen.
Entsprechend der Evolutionstheorie jedoch sollten sich die
Ameisen in jeder Hinsicht "weiterentwickeln" und sie sollten versuchen,
in eine Kaste zu gelangen, in der sie um einiges bequemer leben könnten.
Doch die Pförtnerameisen machen keinerlei Bemühungen in dieser Richtung,
sie leisten ihre vorgegebenen Aufgaben während ihres ganzen Lebens fehlerlos.
"Experten"-Ameisen
Die Organisation, die Spezialisierung auf bestimmte Gebiete
und die Kommunikation in der Ameisenwelt sind fast so erfolgreich wie
unter den Menschen. Dieses trifft in so hohem Maße zu, dass die Menschen
heute versuchen, ihr System dem harmonischen System der Ameisen nachzubilden:
Computerexperten versuchen heute in Laboratorien,
die kollektiven Verhaltensmuster der Ameisen auf Roboter zu reproduzieren.
Anstelle von sehr hoch entwickelten Programmen konzentrieren sie sich
auf Roboter, die untereinander auf der Basis von "einfachen" Informationselementen
planend zusammenarbeiten. Bei diesen Studien ist das Grundprinzip immer
dasselbe. Anstatt einen einzelnen hoch entwickelten Roboter zu schaffen,
sollen viele Roboter entwickelt werden, die weniger "intelligent" sind,
aber äußerst komplexe Aufgaben übernehmen können, genau wie die Ameisen
in den Ameisenkolonien es tun. ... Wenn wir diese Roboter getrennt betrachten,
werden sie hinsichtlich der "Intelligenz" nicht sehr hoch entwickelt
sein, aber sie werden durch "kollektive Aktionsmotivation" Arbeitsteilung
erzielen. Dies wird möglich sein, weil sie die Fähigkeit haben werden,
die einfachsten Informationen untereinander auszutauschen. Das Leben
und die Zusammenarbeit in der Ameisenkolonie hat auch die NASA beeinflusst
... Die Organisation plant, anstelle eines einzelnen hoch entwickelten
Roboters viele "Ameisenroboter" zu Forschungszwecken auf den Planeten
Mars zu schicken. Selbst wenn einige von ihnen zerstört werden, können
die "überlebenden" Mitglieder des Teams ihre Aufgaben zu Ende führen.5
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Ameisen sind Tiere, die nur in Gemeinschaft leben können. Allein würden
sie nicht überleben.
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Lassen Sie uns jetzt einen Blick auf die Welt der "Experten-Ameisen"
werfen.
Wie werden die Ameisen vom Leben in der Gemeinschaft beeinflusst?
Das eindrucksvollste Beispiel der Zusammenarbeit von Ameisen
ist das Verhalten der der Spezies Lasius emarginatus (Braune Holzameise).
Diese Ameisen halten sehr effizient Verbindung miteinander. Die vier Arbeiterinnen
der Erdarbeiterinnengruppe arbeiten weiter, wenn sie von der Hauptgruppe
getrennt werden. Jedoch verlangsamen sie ihr Arbeitstempo, wenn etwas
wie ein Stück Glas oder ein Stein sie an gegenseitigem, direktem Sichtkontakt
hindert.
Ein anderes Beispiel sind die Feuerameisen, die, wenn sie
von ihrer Gruppe durch einkleines Hindernis getrennt werden, versuchen,
die anderen Mitglieder ihrer Kolonie zu erreichen, indem sie dieses Hindernis
durchbrechen.
Im Verhalten der Ameisen treten auch dann Veränderungen auf,
wenn sich die Anzahl der Individuen der Gruppe ändert. Wenn sich die Zahl
der Ameisen erhöht, ist zu beobachten, dass sich auch proportional die
Aktivität jedes Individuums steigert. Wenn die Arbeiterinnen als Gruppe
auftreten, kommen sie zusammen, beruhigen sich und verbrauchen weniger
Energie. Man hat festgestellt, dass sich der individuelle Verbrauch an
Sauerstoff verringert, wenn sich die Bevölkerungsdichte einer Ameisenspezies
erhöht.
Diese Beispiele zeigen uns, dass die Ameisen allein nicht
überleben können. Die kleinen Geschöpfe sind mit Eigenschaften erschaffen
worden, die sie nur in Gruppen und Kolonien leben lassen. Dies beweist
uns, wie jenseits aller Realität die Behauptungen der Anhänger des Evolutionismus
über den Sozialisationsprozesses der Ameisen sind. Es war für die Ameisen
unmöglich, alleine gelebt zu haben, als sie erschaffen wurden. Sie konnten
sich nicht später sozialisiert haben, um Kolonien zu bilden. Es würde
für eine Ameise unmöglich gewesen sein, in solch einer Umgebung zu überleben.
Sie hätte sich fortpflanzen müssen, ein Nest für sich und für ihre Larven
bauen müssen, sich selbst und ihre Familie ernähren müssen, gleichzeitig
Pförtner, Soldat und Arbeiterin sein müssen, die sich um die Larven gekümmert
hätte... Wir können nicht behaupten, dass all diese Arbeiten, die eine
umfassende Arbeitsteilung erfordern, einst von einer einzelnen Ameise
oder von nur einigen Ameisen hätten geleistet werden können. Außerdem
ist es unmöglich, dass sie bei Erledigung dieser "normalen" Aufgaben noch
zusätzlich hart in Richtung Sozialisation gearbeitet haben könnten.
Was aus alldem abgeleitet werden kann, ist: Ameisen sind
Geschöpfe, die seit dem Tag, an dem sie erschaffen wurden, in einem sozialen
System und in Gruppen gelebt haben. Dies wiederum ist ein Beweis, dass
Ameisen mit all ihren Eigenschaften in einem einzigen Moment entstanden
sind, anders formuliert, dass sie erschaffen worden sind.
Ein ideales Hauptquartier
In der obenstehenden Abbildung können wir
die unterirdische Stadt sehen, die die Ameisen in den Wurzeln eines
Baums aufgebaut haben. Im Laufe der Zeit sind die Wurzeln des Baums
beschädigt worden, und der Baum ist umgestürzt. So wurde diese geheime
Stadt entdeckt. |
Lassen Sie uns unser früheres Beispiel einer Armee ein wenig
erweitern. Denken Sie einfach, dass Sie am Hauptquartier einer Armee ankamen,
das enorm groß ist, in dem aber völlige Ordnung herrscht. Es erweckt den
Eindruck, dass Sie nicht eintreten können, weil die Sicherheitswache an
den Toren niemanden einlässt, den sie nicht kennt. Das Gebäude wird von
einem Sicherheitssystem geschützt, das streng überwacht wird.
Lassen Sie uns einfach annehmen, dass Sie einen Weg fanden,
einzutreten. Verschiedene systematische, dynamische Aktivitäten werden
Ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen, denn Tausende von Soldaten führen
ihre Aufgaben in disziplinierter Art und Weise durch. Wenn Sie nach dem
Geheimnis dieser Ordnung suchen, bemerken Sie, dass das Gebäude absolut
passend für die darin arbeitenden Bewohner entworfen worden ist. Es gibt
spezielle Abteilungen für jede Arbeit und diese Abteilungen sind so angelegt,
dass die Soldaten in einfachster Weise arbeiten können. Zum Beispiel hat
das Gebäude Stockwerke unter der Erde, doch die Abteilung, die Sonnenenergie
benötigt, ist dort untergebracht, wo sie Sonnenlicht im bestmöglichen
Winkel erhält. Die Abteilungen, die in ständigem Kontakt miteinander sein
müssen, sind sehr nah aneinander gebaut, damit der Zugang erleichtert
wird. Die Lager, in denen die überschüssigen Materialien gespeichert werden,
sind als separate Abteilungen auf einer bestimmten Seite des Gebäudes
angebracht. Die Vorratslager sind leicht zugängliche Orte und es gibt
einen großen Raum mitten im Zentrum des Gebäudes, wo sich alle versammeln
können.
Das Gebäude wird trotz seiner Größe gleichmäßig beheizt.
Dank eines hoch entwickelten Zentralheizungssystems bleibt die Temperatur
den ganzen Tag konstant. Ein anderer Grund hierfür ist die äußerst effiziente
Außenisolierung des Gebäudes gegen alle Wetterbedingungen.
Wenn die Frage gestellt werden würde, wie und von wem dieses
Hauptquartier entworfen wurde, würde jeder sagen, dass es durch überlegene
Technologie und durch professionelle Teamarbeit entstanden ist. Denn solch
ein Hauptquartier kann nur von Leuten aufgebaut werden, die ein bestimmtes
Ausbildungsniveau, Intellekt und Logik besitzen. Doch tatsächlich handelt
es sich bei diesem Hauptquartier um das Nest einer Ameise.
Die erforderlichen Informationen zu sammeln, um solch ein
Hauptquartier zu bauen, würde durchaus einen großen Teil des menschlichen
Lebens beanspruchen. Eine Ameise jedoch, die gerade aus dem Ei schlüpft,
kennt sofort ihre Aufgabe und fängt an zu arbeiten, ohne Zeit zu verlieren.
Dies zeigt, dass Ameisen diese Informationen besitzen, bevor sie geboren
werden. All diese Informationen wurden den Ameisen eingegeben, als sie
von Allah, dem Allmächtigen, erschaffen wurden.
1. Luftverteidigungssystem: Wenn die
größten Feinde der Ameisen, Vögel, sich dem Nest nähern, drehen
einige der Kämpfer ihre Bäuche aufwärts in die Öffnung des Nestes
und sprühen Säure in Richtung der Vögel.
2. Gewächshaus: In diesem Raum, der nach Süden hin
gelegen ist, reifen die Eier der Ameisenkönigin. Die Temperatur
des Raums beträgt konstant 38° C.
3. Haupt- und Seiteneingänge: Diese Eingänge werden
durch die Pförtnerameisen geschützt. Wenn Gefahr droht, schließen
sie die Tore mit ihren flachen Köpfen. Wenn andere Einwohner der
Kolonie eintreten möchten, klopfen sie mit ihren Fühlern in einem
bestimmten Rhythmus auf den Kopf der Pförtnerameise und diese öffnet
den Eingang. Wird dieser Rhythmus beim Klopfen nicht eingehalten,
werden die Einlass begehrenden Ameisen an Ort und Stelle von den
Wachen getötet.
4. Gebrauchsfertige Räume: Wenn Ameisen dort, wo sie
ihr Nest aufbauen, ein altes Nest finden, benutzen sie auch jene
Räume dieses alten Nestes, die noch zu gebrauchen sind. So gewinnen
sie deutlich an Zeit bei der Fertigstellung ihres Bauwerkes.
5. Speicher: Ameisen legen die nicht konsumierten Getreideschalen
und die Körper toter Ameisen in diese Räume.
6. Schutztruppenraum: Die Ameisensoldaten, die hier
stationiert sind, sind rund um die Uhr in Alarmzustand. Wenn sie
auch nur die geringfügigste Gefahr wahrnehmen, werden sie aktiv.
7. Außenisolierung: Diese Isolierung, gebildet aus
Stücken von Ästen und Zweigen, schützt das Nest gegen Hitze, Kälte
und Regen. Die Arbeiterinnen überwachen ständig, ob sich die Isolierungsschicht
verringert oder nicht.
8. Säugraum: Die Krankenschwesterameisen produzieren
eine süße Flüssigkeit aus ihrem Unterleib. Die Aufzuchtsameisen
penetrieren deren Bäuche mittels ihrer Fühler und verwenden diese
Flüssigkeit.
9. Fleischdepot: Insekten, Fliegen, Heuschrecken und
Feindameisen werden in diesem Depot gelagert, nachdem sie getötet
worden sind.
10. Getreidedepot: Die Müllerameisen bringen große
Getreidestücke in Form von kleinen Tabletten hierher, um sie im
Winter als Brot zu verwenden.
11. "Kinderbetreuung" für Larven: Krankenschwesterameisen
benutzen ihren Speichel, der antibiotische Eigenschaften hat, um
Babyameisen vor Krankheit zu schützen.
12. Überwinterungsraum: Die Ameisen, die Anfang November
ihren Winterschlaf beginnen und im Mai aufwachen, verbringen die
lange Winterzeit hier. Wenn sie aufwachen, säubern sie als ihre
erste Aufgabe diesen Raum.
13. Zentralheizungsabteilung: Die Mischung von Blattstückchen
und kleinen Zweigen produziert hier eine gewisse Wärme. Diese hält
die Nesttemperatur zwischen 20 und 30 Grad.
14. Brutraum: Die Eier der Ameisenkönigin werden in
diesem Raum in der Reihenfolge in der sie gelegt werden, gelagert.
Dann, wenn die Zeit kommt, werden sie von hier abgeholt und zum
Gewächshaus gebracht.
15. Königinnengemach: Die Ameisenkönigin legt ihre
Eier hier. Helfer, die sie ununterbrochen füttern und den Raum säubern,
bleiben bei ihr. 6
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Im ersten Stadium des Nestbaus öffnen die Mitglieder
der Kolonie ein kleines Loch und erweitern dieses zu einem Labyrinth
von Räumen. In den meisten dieser Abschnitte gibt es Pilzbeete.
Diese Beete füllen die Räume, die sich nahe der Oberfläche befinden.
Größere, tiefere Gruben enthalten zersetzte Pflanzenreste und Abfall.
Seltsamerweise enthalten einige dieser Gruben ungewöhnlich mehr
Erde als organischen Stoff, als ob eine Erdabdeckung besonders für
schädliche Abfälle erforderlich ist. Aus diesen Abfallräumen steigt
heiße Luft auf. Kühle, sauerstoffreiche Luft wird in das Nest geleitet.
Öffnungen direkt über dem Nest werden nur zum Ausgraben und zur
Belüftung gebraucht. Höhlenartige Begrenzungstunnel bilden eine
Art Gürtel von ungefähr 7,5 Metern um das Nest herum.
Der wichtigste Punkt bei alledem ist, dass diese Metropole von Ameisen
konstruiert worden ist, die keine Kurse für Architektur oder Landwirtschaft
besucht haben. |
Selbstorganisation der Ameisen
Es gibt keinen Führer, keine Planung, kein Programm in der
Welt der Ameisen. Der wichtigste Punkt ist, dass es keine Befehlskette
gibt. Dank einer unermesslich hoch entwickelten Selbstorganisation werden
die kompliziertsten Aufgaben in dieser Gesellschaft durchgeführt. Betrachten
Sie das folgende Beispiel:
Wenn in der Kolonie Nahrungsmittelknappheit auftritt, werden
die Arbeiterinnen sofort zu "futterspendenden" Ameisen und sie fangen
an, andere mit den Nahrungsmittelteilchen in ihren Reservemägen zu füttern.
Wenn es überschüssige Nahrung in der Kolonie gibt, geben sie diese Funktion
auf und werden wieder zu Arbeiterinnen.
Der Opferwille, der sich hier zeigt, ist wahrlich auf einer
hoch entwickelten Stufe. Während es den Menschen nicht gelungen ist, den
Hunger in der Welt zu bekämpfen, haben die Ameisen eine praktische Lösung
für dieses Problem gefunden: Alles, einschließlich ihrer Nahrung, zu teilen.
Dies ist wahrhaftig ein Beispiel von Opferbereitschaft. Ohne Zögern alles
an die nächste Ameise zu geben, einschließlich ihrer Nahrung, so dass
sie überleben kann, ist nur eines der Beispiele von Opferbereitschaft
in der Natur, die die Evolutionstheorie nicht erklären kann.
Es gibt auch kein Überbevölkerungsproblem unter den Ameisen.
Während es heute aufgrund von Völkerwanderung, Mangel an Infrastruktur,
Fehlzuteilung von Ressourcen und Arbeitslosigkeit schwierig geworden ist,
in den Metropolen der Menschen zu leben, können Ameisen ihre unterirdischen
Städte mit einer Bevölkerung von 50 Millionen auf eine fantastisch disziplinierte
Art und Weise meistern, ohne das Gefühl zu haben, das es an etwas mangelt.
Jede Ameise passt sich sofort den Veränderungen an, die in ihrer Umgebung
auftreten. Damit dies funktionieren kann, müssen die Ameisen zweifellos
konditioniert worden sein.
Für das Entstehen solch extrem gut organisierter Systeme
muss es einen übergeordneten Willen geben, der den Ameisen die Eingebung
verleiht, ihre Arbeit zu erledigen und der ihnen Aufgaben zuweist. Andernfalls
würde sich statt einer Ordnung nur ein großes Chaos ergeben. Dieser übergeordnete
Wille steht in Zusammenhang mit Allah, dem alles gehört, der allmächtig
ist, der alle Lebewesen lenkt und ihnen durch Inspiration Anweisungen
erteilt.
Die Tatsache, dass Ameisen ohne Rücksichtnahme auf Gewinn
immerwährend fleißig sind, ist Beweis, dass sie auf die Eingebung eines
bestimmten "Supervisors" hin agieren. Der Vers unten bestätigt, dass Allah
der Meister und Lenker von allem ist und dass jedes lebende Geschöpf auf
Seine Eingebung hin agiert:
Siehe, ich vertraue auf Allah, meinen Herrn und eueren
Herrn. Kein Lebewesen gibt es auf Erden, das Er nicht am Schopf erfasst.
Siehe, meines Herren Weg ist gerade. (Sure 11:56 - Hud) |