Wir verurteilen aufs schärfste die grausamen
Terrorakte, die auf unschuldige Menschen in den Vereinigten Staaten
abzielten. |
Besonders während der letzten zwei Jahrzehnte ist das Konzept "des islamischen
Terrors" häufig behandelt worden. Nach den Terrorangriffen auf Ziele in
New York und Washington am 11 September, die den Tod von Tausenden unschuldiger
Zivilisten zur Folge hatten, wurde dieses Konzept erneut zum Hauptthema
der internationalen Diskussion.
Als Muslime verurteilen wir voll und ganz diese Angriffe und bekunden
den Amerikanischern unser Beileid.
In diesem Artikel erklären wir, warum der Islam auf keinen Fall die Quelle
dieser Gewalttätigkeit ist und weisen nach, dass Gewalttätigkeit im Islam
keinen Platz hat.
Am Anfang sollte betont werden, dass die Identität der Täter der Terrorakte,
welche die Vereinigten Staaten zum Ziel hatten, noch nicht festgestellt
wurde. Es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass dieser schreckliche
Angriff das Werk ganz unterschiedlicher Gruppierungen sein kann. Es könnte
eine kommunistische Organisation sein, die Wut und Hass gegen amerikanische
Werte hegt, oder eine faschistische Organisation, die sich der Bundesregierung
oder einer geheimen Partei in einem anderen Staat widersetzt. Obwohl die
Flugzeugentführer muslimische Identitäten haben, werden die Fragen danach,
von wem und zu welchem Zweck diese Menschen eingesetzt wurden, vermutlich
ein Geheimnis bleiben.
Tatsache ist jedoch, dass selbst dann, wenn die Terroristen muslimischer
Religionszugehörigkeit waren, der Terror, den sie verübt haben, nicht
als "islamischer Terror" bezeichnet werden kann, ebenso wenig wie man
von "jüdischem Terror" oder "christlichem Terror" sprechen würde, wenn
die Täter Juden oder Christen wären.
Denn - wie wir in den folgenden Seiten nachweisen werden es ist unannehmbar,
unschuldige Menschen im Namen der Religion zu ermorden. Wir müssen hierbei
immer berücksichtigen, dass unter denen, die in Washington oder New York
getötet wurden, Menschen waren, die Jesus (Christen), den Propheten Moses
(Juden) liebten und die Muslime sind. Gemäß dem Islam ist es eine große
Sünde, unschuldige Menschen zu ermorden, die Qualen in der Hölle bringt,
es sei denn Allah verzeiht ihnen.
Folglich kann eine frommer Mensch, die Furcht vor Allah hat, eine solche
Tat nie begehen.
Tatsächlich könnten die Attentäter diese Gewalttaten begangen haben,
um die Religion anzugreifen. Es ist durchaus möglich, dass sie diese
Gewalttaten verübten, um die Religion in den Augen der Menschen als ein
Übel darzustellen, Menschen von der Religion völlig zu entfremden und
Hass und Übergriffe gegen fromme Menschen zu bewirken. Infolgedessen ist
jeder Angriff, der amerikanischen Bürgern oder anderen unschuldigen Menschen
gegenüber hinter einer "frommen" Fassade auf auftritt, in Wirklichkeit
ein Angriff gegen die Religion.
Alle drei theistischen Religionen gebieten Liebe, Gnade und Frieden.
Der Terror ist das Gegenteil der Religion; er ist grausam, gnadenlos,
fordert Blutvergießen und erzeugt Elend. Während folglich für einen Terrorakt
ein Täter gesucht wird, sollte man die Quelle nicht in der Frömmigkeit
sondern der Religionslosigkeit suchen. Menschen mit einer faschistischen,
kommunistischen, rassistischen oder materialistischen Lebensauffassung
sollten als mögliche Täter vermutet werden. Der Name oder die Religionszugehörigkeit
des Terroristen ist bedeutungslos. Wer unschuldige Menschen ermordet,
ohne mit der Wimper zu zucken, ist ein Ungläubiger, kein Gläubiger. Er
ist ein Mörder, der Allah nicht fürchtet und dessen Hauptehrgeiz darin
besteht, Blut zu vergießen und Schaden anzurichten.
Aus diesem Grund ist "islamischer Terror" ein völlig fehlerhaftes Konzept,
das der Botschaft des Islams widerspricht. Denn die Religion des Islam
duldet keinen Terror. Im Gegenteil sind Muslime dazu aufgerufen, Terrorakte
zu verhindern und der Welt Frieden und Gerechtigkeit zu bringen.
Die Werte des Quran fordern Güte, Gerechtigkeit und Frieden
Die allgemeine Bedeutung des Terrors ist Gewalttätigkeit, die für politische
Zwecke gegen nicht-militärische Ziele verübt wird. Anders ausgedrückt
sind die Ziele des Terrors völlig unschuldige Zivilisten, deren einziges
Verbrechen darin besteht, in den Augen der Terroristen "die andere Seite"
zu sein.
Es ist eine Tat, die jeder moralischen Rechtfertigung entbehrt. Terror,
wie ihn Hitler oder Stalin mit ihren Massenmorden begangen haben, ist
ein Verbrechen, das gegen die "Menschheit" verübt wird.
Der Quran ist ein Buch, das den Menschen gegeben wurde, um als Führer
zum richtigen Weg zu dienen, und in diesem Buch befehlt Allah den Menschen,
ein beispielhaftes moralisches Leben zu führen. Diese gebotene Tugendhaftigkeit
basiert auf Konzepten wie Liebe, Mitleid, Toleranz und Gnade. Allah ruft
alle Menschen auf, die islamische Moral anzunehmen, durch die Mitleid,
Gnade, Frieden und Toleranz auf der ganzen Erde Verbreitung finden können:
O ihr, die ihr glaubt! Gebt euch Allah ganz und gar hin
und folgt nicht den Fußstapfen des Satans; siehe, er ist offenkundig euer
Feind. (Sure al-Baqara: 208)
Die Werte des Quran gebieten jedem Muslim, alle Menschen,
seinen es Muslime oder nicht-Muslime, freundlich und gerecht zu behandeln,
die Schwachen und Unschuldigen zu schützen und die "Verbreitung des Unheils"
zu verhindern. Das Unheil umfasst alle Formen der Anarchie und des Terrors,
die Sicherheit, Ruhe und Frieden in der Welt bedrohen. Wie Allah in einem
Vers sagt, "Allah liebt nicht die, welche Unheil stiften". (Sure al-Qasas:
77)
Eine Person grundlos zu ermorden ist eines der offensichtlichsten Beispiele
des Unheils. Allah wiederholt im Quran ein Gebot, das er bereits zuvor
den Juden im alten Testament auferlegt hatte:
Aus diesem Grunde haben Wir den Kindern Israels angeordnet,
dass wer einen Menschen tötet, ohne dass dieser einen Mord begangen oder
Unheil im Lande angerichtet hat, wie einer sein soll, der die ganze Menschheit
ermordet hat. Und wer ein Leben erhält, soll sein, als hätte er die ganze
Menschheit am Leben erhalten. Und zu ihnen kamen Unsere Gesandten mit
deutlichen Beweisen; aber selbst dann waren viele von ihnen (weiterhin)
ausschweifend auf Erden. (Sure al-Ma'ida: 32)
Wie der Vers erklärt, begeht eine Person, die auch nur einen einzigen
Mensch tötet, "ohne dass dieser einen Mord begangen oder Unheil im
Lande angerichtet hat", ein Verbrechen, als ob er die ganze Menschheit
ermordet hätte.
Infolgedessen ist es ganz offensichtlich, welch große Sünden Morde, Massaker
und Angriffe sind, die populär unter dem Namen "Selbstmordattentat" bekannt
und von Terroristen verübt worden sind. Allah offenbart uns im folgenden
Vers, wie dieses grausame Gesicht des Terrorismus im Jenseits bestraft
wird:
Vorwurf trifft nur die, welche die Menschen unterdrücken
und auf Erden ohne jede Rechtfertigung Gewalttaten verüben. Ihnen steht
schmerzliche Strafe bevor. (Sure asch-Schura: 42)
All dies zeigt eindeutig, dass organisierte Terrorakte gegen unschuldige
Menschen dem Islam vollkommen fremd sind und kein wahrer Muslim solche
Verbrechen verüben würde. Im Gegenteil sind Muslime dazu aufgerufen, diese
Menschen zu stoppen, "das Unheil von der Erde" zu beseitigen und allen
Menschen überall auf der Welt Frieden und Sicherheit zu bringen. Ein Muslim
zu sein kann nicht mit Terror versöhnt werden. Ganz im Gegenteil, der
Islam ist die Lösung und dient der Verhinderung des Terrors.
Wie ist es dann zu erklären, dass der populäre Begriff "islamischer Terror"
auftauchte?
Unsere bisherige Darstellung zeigt, dass die Auseinandersetzung mit dem
sog. "islamischen" Terror in die Irre führt. Eine genauere Untersuchung
der Eigenschaften der Täter zeigt dagegen klar und deutlich, dass dieser
Terror nicht ein religiöses, sondern ein soziales Phänomen ist.
Kreuzfahrer: Barbaren, die ihre eigene Religion mit Füssen
getreten haben

Ein Kreuzfahrerhelm |
Die wahre Botschaft einer Religion oder eines anderen Glaubenssystems
kann bisweilen von ihren sogenannten Anhängern verdreht werden. Die Kreuzfahrer,
eine dunkle Episode der christlichen Geschichte, stellten ein gutes Beispiel
dafür dar.
Kreuzfahrer waren europäische Christen, die am Ende des 11. Jahrhunderts
Expeditionen unternahmen, um das heilige Land (das Gebiet von Palästina)
von den Muslimen zurückzuerobern. Sie machten sich mit einem sogenannten
"frommen Ziel" auf den Weg, dennoch verübten sie überall Grausamkeiten
und verbreiteten Angst und Schrecken. Sie verübten Massaker an Zivilisten
und plünderten viele Dörfer und Städte.
Ihre Eroberung von Jerusalem, wo Muslime, Juden und Christen unter islamischer
Herrschaft in Frieden lebten, wurde zur Szene eines unermesslichen Blutvergießens.
Sie ermordeten alle Muslime und Juden. Der Barbarismus der Kreuzfahrer
war so übertrieben, dass sie während des 4. Kreuzzuges Istanbul, das damalige
Konstantinopel, eine christliche Stadt, plünderten und die goldenen Kultobjekte
aus den Kirchen stahlen.
Kein Zweifel, dieser Barbarismus widersprach völlig der christlichen
politischen Lehre. Denn das Christentum ist nach den Worten der Bibel
ein "Evangelium der Liebe". Im Mathäus-Evangelium heißt es, dass Jesus
zu seinen Anhängern sagte: "Liebet eure Feinde und bete für die, die Euch
belästigen" (Mathäus, 5/44). Im Lukas-Evangelium heißt es, dass Jesus
sagte: "wenn jemand euch eine Ohrfeige gibt, reicht ihm die andere Wange"
(Lukas, 6/29). Zweifellos gibt es im neuen Testament gibt keinen Hinweis
auf die Legitimität von Gewalttätigkeit, unschuldige Menschen zu ermorden
ist unvorstellbar. Sie können das Konzept des "Massakers an Unschuldigen"
auch in der Bibel finden; jedoch nur im grausamen Versuch des jüdischen
Königs Herod, Jesus zu töten, als er noch ein Baby war.

Obwohl das Christentum eine Religion der Liebe
und des Pazifismus ist, schlachteten die Kreuzfahrer unschuldige Menschen
im Namen des Christus hin. Sie missverstanden ihre Religion. |
Wenn doch das Christentum eine Religion ist, die auf Liebe basiert und
für Gewalttätigkeit keinen Platz hat, wie kamen die christlichen Kreuzfahrer
dann dazu, die grausamsten Gewalttaten in der Geschichte zu verüben? Der
Hauptgrund dafür ist, dass die Kreuzfahrer hauptsächlich aus unwissenden
Menschen bestanden, die besser als "Pöbel" definiert werden könnten. Diese
Massen, die fast nichts über ihre Religion wussten, die die Bibel in ihrer
Lebenszeit nicht einmal gelesen oder selbst gesehen hatten und die folglich
nicht von den moralischen Werten der Bibel wussten, gaben sich dem Barbarentum
auf Grund von Slogans der "Kreuzfahrer" wie "Gott will dies so" hin.
Es ist erwähnenswert, dass in diese Periode, die östlichen Christen -
die Bevölkerung von Byzanz zum Beispiel, die den westlichen Christen kulturell
überlegen waren - menschliche Werte unterstützten. Sowohl vor wie nach
den Eroberungen der Kreuzfahrer gelang es orthodoxen Christen, zusammen
mit Muslimen zu leben. Laut Terry Johns, einem BBC-Kommentator, begann
"zivilisiertes Leben mit dem Rückzug der Kreuzfahrer aus dem Mittleren
Osten wieder und die Mitglieder der drei monotheistischen Glaubenssysteme
kehrten zur friedlichen Koexistenz zurück". [1] Das Beispiel der Kreuzfahrer
weist auf ein allgemeines Phänomen hin: Je mehr die Anhänger einer Ideologie
unzivilisiert, intellektuell unterentwickelt und "unwissend" sind, desto
mehr nehmen sie Zuflucht zur Gewalttätigkeit. Dieses gilt auch für Ideologien,
die mit der Religion nichts zu tun haben. Alle kommunistischen Bewegungen
der Welt sind für Gewalttätigkeit anfällig. Dennoch waren die grausamsten
und blutdürstigsten aller Kommunisten die Roten Khmer von Kambodscha,
weil sie die Unwissendsten waren.
Ebenso wie unwissende Menschen durch Ideologien, die zur Gewalt aufrufen,
so weit gebracht werden können, Wahnsinnstaten zu begehen, kann auch ein
gewaltfreies Gedankensystem (oder ein Glaubenssystem, eine Religion) von
gewalttägigen Ansichten betroffen werden. Auch der Islam hat derartige
Fälle erlebt.
Der Beduinencharakter im Quran
Zur Zeit unseres Propheten gab es zwei grundlegende Sozialstrukturen
in Arabien. Die Stadt-Bewohner und die Beduinen (Wüstenaraber). Eine hoch
entwickelte Kultur herrschte in den arabischen Städten. Handelsbeziehungen
verbanden die Städte mit der äußeren Welt, was zur Ausbreitung "des zivilisierten
Lebens" unter den Arabern beitrug, die in den Städten wohnten. Sie hatten
ihren ästhetischen Geschmack verfeinert und erfreuten sich an Literatur
und insbesondere Gedichten. Die Wüstenaraber waren andererseits Nomadenstämme,
die in der Wüste lebten und eine sehr grobe Kultur hatten. Ohne Künste
und Literatur entwickelten sie einen rohen Charakter.
Der Islam wurde Mekka, der wichtigsten Stadt der Halbinsel, geboren und
hat sich unter seinen Einwohnern entwickelt. Als sich der Islam jedoch
auf der Halbinsel verbreitete, nahmen alle Stämme in Arabien ihn an. Unter
diesen Stämmen waren auch Wüstenaraber, die problematisch waren. Ihr geringer
intellektueller und kultureller Hintergrund hinderte sie am Verstehen
der Tiefe und des vortrefflichen Geistes des Islams. Davon spricht Allah
in dem folgenden Verse:
Unter den arabischen Beduinen sind manche (besonders)
verstockt in Unglauben und Heuchelei. Und es ist sehr wahrscheinlich,
dass sie die Vorschriften, welche Allah durch Seinen Gesandten hinabgesandt
hat, nicht kennen. Und Allah ist wissend und weise. (Sure at-Tauba: 97)
Die Wüstenaraber, das heißt, Sozialgruppen, die "in Unglauben und Heuchelei
verstockt" waren und dazu neigten, Allahs Befehle nicht zu gehorchen,
wurden zu Lebenszeiten des Propheten ein Teil der islamischen Welt. In
seinen letzten Jahren wurden sie zu einer Quelle für Probleme in der islamischen
Welt. Eine als "Kharijis" benannt Sekte, die unter den Beduinen auftauchte,
war ein Beispiel hierfür. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal dieser
eigensinnigen Sekte war ihre extrem vulgäre, wilde und fanatische Natur.
Die "Kharijis", die kein Verständnis für das Wesen des Islams oder der
Tugenden und der Werte des Quran hatten, führten Krieg gegen allen anderen
Muslime und begründeten diesen Krieg mit einigen koranischen Versen, die
sie in verzerrter Weise deuteten. Außerdem führten sie "Terrorakte" durch.
Ali (a.s.), einer der engsten Begleiter des Propheten und von ihm als
das "Tor der Stadt des Wissens" beschrieben, wurde durch einen Kharijite
ermordet.
Später tauchten "Hashashis" (Attentäter) auf, eine andere brutale Organisation.
Dies war eine "terroristische Organisation", die aus unwissenden und fanatischen
Kriegern bestand., denen ein gründliches Verständnis des Wesens des Islams
fehlte und die durch einfache Slogans und Versprechen leicht zu beeinflussen
waren.
Das heißt, gerade als die Kreuzfahrer das Christentum verzerrten und
als eine Anweisung zur Brutalität missdeuteten, legten einige pervertierte
Gruppen, die in der islamische Welt auftauchten, den Islam falsch aus
und nahmen Zuflucht zu Gewalttätigkeiten. Was diese religiösen Bekenntnisse
und die Kreuzfahrer gemeinsam hatten, war ihre "Beduinen-" Natur. Das
heißt, sie waren unwissende, ungeläuterte, ungebildete, vulgäre Menschen
mit einem engen geistigen Horizont. Die Gewalttätigkeit, die sie verübten,
waren nicht die Folge der Religion, der anzugehören sie behaupteten, sondern
die Folge dieser Sozialstruktur.
Die tatsächliche Quelle des Terrorismus:Der "Dritte Welt"-
Fanatismus
Diese Beispiele aus der Geschichte bieten ein besseres Verständnis des
Phänomens, des sogenannten "islamischen Terrors", der heutzutage erneut
auf der Tagesordnung der internationalen Politik steht. Der Grund dafür
ist darin zu finden, dass Terrorakte im Namen des Islams durchgeführt
werden, und diejenigen, die solche Taten unterstützen, diesem Glauben
angehören. Es handelt sich zweifellos nur um eine Minorität in der Welt
des Islams und ihre Motivation entstammt dem "Beduinen-Charakter", nicht
dem Islam. Sie können das Wesentliche des Islams nicht verstehen und versuchen,
den Islam, der im wesentlichen eine Religion des Friedens und der Gerechtigkeit
ist, in ein Werkzeug des Barbarismus umzudeuten. Dies ist ein Resultat
ihrer sozialen- und kulturellen Struktur. Der Ursprung dieses Barbarismus,
der als "Dritte Welt-Fanatismus" bezeichnet wird, ist die Unvernunft der
Menschen, die keine Liebe für andere Menschen empfinden.

Anti-westlicher Radikalismus stützte sich früher auf die kommunistische
Ideologie, um seine Gewalttätigkeit zu begründen. Jetzt versucht er
es mit frommen Begriffen.
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Es ist eine Tatsache, dass die Muslime überall in der islamischen Welt
in dem letzten Jahrhundert durch westliche Kräfte und ihre Befürworter
Gewalttätigkeiten ausgesetzt waren und noch immer sind. Die kolonialistischen
europäischen Staaten, die lokalen repressiven Regimes oder die Kolonialisten,
die durch den Westen (Israel, zum Beispiel) unterstützt werden, verursachten
den Muslimen großes Leid. Jedoch für Muslime ist dieses eine Situation,
die sie gemäß dem Quran verstehen, interpretieren und auf die sie dementsprechend
reagieren sollen.
In keinem Teil des Quran befiehlt Allah den Gläubigen, "auf Gewalttätigkeit
mit Gewalttätigkeit zu reagieren". Im Gegenteil befiehlt Allah den Muslimen,
"auf Übel mit Güte zu reagieren":
Das Gute und das Böse sind fürwahr nicht gleich. Wehre
(das Böse) mit Besserem ab, und schon wird der, zwischen dem und dir Feindschaft
war, dir wie ein echter Freund werden. (Fussilat: 34)
Es ist zweifellos ein gesetzmäßiges Recht der Muslime,
auf Grausamkeit zu reagieren. Jedoch sollte sich diese Reaktion nie in
einen blinden Hass, eine ungerechte Feindschaft verwandeln. Allah warnt
davor im folgenden Vers: "... Der Hass gegen Leute, die euch von der unverletzlichen
Moschee abhalten wollen, verleite euch nicht zu Verfehlungen. Helft einander
zur Rechtschaffenheit und Gottesfurcht und nicht zur Sünde und Feindschaft.
Und fürchtet Allah..." (Sure al-Ma'ida: 2)
Infolgedessen ist es auf keinen Fall mit Islam vereinbar, gegen unschuldige
Menschen anderer Nationen unter dem Vorwand, "die unterdrückten Nationen
der Welt zu vertreten", Terrorakte durchzuführen.
Außerdem, und dies ist ein weiterer Punkt, der hier eine spezielle Erwähnung
verdient, kann die ganze westliche Welt nicht für die oben erwähnten kolonialistischen
(oder neo-kolonialistischen) Gewalttätigkeiten und die Unterdrückung gegen
Muslime verantwortlich gemacht werden. Tatsächlich sind die materialistischen
und areligiösen Philosophien und Ideologien, die im 19. Jahrhundert vorherrschten,
für diese trostlosen Taten verantwortlich. Der europäische Kolonialismus
entstand nicht aus dem Christentum. Im Gegenteil, antireligiöse Bewegungen,
die sich den Werten des Christentums widersetzen, führten auf den Weg
zum Kolonialismus. An den Wurzeln der größten Brutalitäten des 20. Jahrhunderts
liegt die sozial-darwinistische Ideologie.
In der westlichen Welt gibt es heute noch grausame, boshafte und opponierende
Elemente sowie eine Kultur, die von friedlichen Elemente beherrscht wird,
die ihre Wurzeln im christlichen Glauben haben. In Wirklichkeit besteht
der Hauptwiderspruch nicht zwischen dem Westen und dem Islam. Im Gegensatz
zur allgemeinen Meinung besteht er zwischen den religiösen Menschen des
Westens und der muslimischen Welt auf der einen Seite und den Menschen,
die sich der Religion (wie Materialisten und Atheisten) widersetzen, auf
der anderen Seite.
Ein weiteres Indiz dafür, dass der "Dritte Welt"-Fanatismus nichts mit
dem Islam zu tun hat, ist die Kennzeichnung dieses Fanatismus als kommunistischer
Ideologie, die noch bis vor kurzem Gültigkeit hatte. Wie bekannt, wurden
ähnliche anti-westliche Terrortaten in den sechziger und siebziger Jahren
von kommunistischen Organisationen durchgeführt, die von den Sowjets unterstützt
wurden. Da die Auswirkung der kommunistischen Ideologie verblasst ist,
haben einige der Sozialstrukturen, die kommunistische Organisationen hervorgebracht
haben, ihre Aufmerksamkeit dem Islam zugewendet. Diese "Brutalität unter
dem Deckmantel der Religion", die durch die Vereinigung einiger islamischen
Konzepte und Symbole in die ehemalige kommunistische Rhetorik formuliert
wird, widersprich völlig den wesentlichen moralischen Werten des Islams.
Eine letzte Anmerkung dazu: der Islam nicht einer bestimmten Nation oder
einer Geographie eigen. Im Widerspruch zur dominierenden westlichen Auffassung
ist der Islam keine "östliche Kultur". Der Islam ist die letzte offenbarte
Religion, die der Menschheit als Führer zum wahren Weg dienen soll. Die
Muslime sind dafür verantwortlich, die wahre Religion, an die sie glauben,
allen Menschen aller Nationen und Kulturen mitzuteilen und sie näher an
den Islam heranzuführen.
Infolgedessen gibt es eine eindeutige Lösung für Menschen und Gruppen,
die im Namen des Islams Zuflucht zum Terror nahmen oder unterdrückerische
Regime errichten und diese Welt in einen schrecklichen Ort verwandeln,
statt sie zu verschönern: den wahren Islam aufdecken und ihn so mitteilen,
damit die Massen ihn verstehen und danach leben können.
Zusammenfassung: Empfehlungen an die westliche Welt
Heute ist die westliche Welt wegen Organisationen beunruhigt, die Terror
unter dem Deckmantel des Islams verüben. Diese Besorgnis ist unangebracht.
Es liegt auf der Hand, dass diejenigen, die Terror ausüben und ihre Symphatisanten,
nach internationalen Rechtskriterien bestraft werden sollten. Ein wichtigerer
Punkt, der hier zu betrachten ist, betrifft die langfristigen Strategien,
die für tragfähige Lösungen zu diesen Problemen aufgestellt werden müssen.
Die Einschätzungen oben decken auf, dass der Terror keinen Platz im Islam
hat. Sie zeigen weiter die widersprüchliche Natur des Begriffes "des islamischen
Terrors". Dies führt uns mit einem wichtigen Gesichtspunkt:
1) Die westliche Welt, besonders die Vereinigten Staaten, wird sicher
abschreckende Maßregeln treffen, um mit dem Terror fertig zu werden und
sie hat das Recht dazu. Jedoch sollte sie dabei ausdrücklich betonen,
dass dies kein Krieg gegen den Islam und Muslime ist, sondern im Gegenteil
eine Maßregel zum Vorteil des Islams. "Kampf der Kulturen", dieses
gefährliche Szenarium, das in den neunziger Jahren vorgestellt wurde,
sollte um jeden Preis verhindert werden.
2) Die Unterstützung sollte für die Verbreitung "des wahren Islams",
der eine Religion der Liebe, der Freundschaft, des Friedens und der Bruderschaft
ist, sorgen und die islamischen Gesellschaften sollten für sein wahres
Verständnis sorgen. Die Lösung für radikale Parteien in den islamischen
Ländern sollte nicht "erzwungene Säkularisation" sein. Eine solche Politik
hat im Gegenteil eine Gegenreaktion der Massen zur Folge und lädt zum
Radikalismus ein. Die Lösung ist die Verbreitung des wahren Islams und
die Vorstellung eines muslimischen Modells, das die koranischen Werte
wie Menschenrechte, Demokratie, Freiheit, moralisches Verhalten, Wissenschaft
und Ästhetik fördert und der Menschheit Glück und Segen bringt.
3) Die Quelle des Terrorismus ist Unwissenheit und Intoleranz und die
Lösung ist Bildung. Den Kreisen, die Sympathie für den Terror empfinden,
sollte gesagt werden, dass der Terror dem Islam völlig widerspricht, und
dass der Terror dem Islam, den Muslimen und der Menschheit großen Schaden
zufügt. Außerdem müssen diese Menschen eine Bildung erhalten, um diesen
Barbarismus zu überwinden. Die Unterstützung der Vereinigten Staaten zu
solch einer Bildungspolitik wird zweifellos sehr positive Resultate bringen.
Wir hoffen, dass diese Maßregeln der Welt helfen werden, um den Terrorismus
und alle anderen intoleranten, brutalen und barbarischen Strukturen zu
beseitigen. Mit seiner christlichen Kultur und Bevölkerung sind die Vereinigten
Staaten, die sich als "Nation unter Gottes Gnade" definieren, tatsächlich
ein wahrer Freund der Muslime. Im Quran lenkt Allah die Aufmerksamkeit
auf diese Tatsache und erklärt uns, dass Christen diejenigen sind, die
"den Gläubigen am freundlichsten gegenüberstehen". (Sure al-Ma'ida: 82)
In der Geschichte konnten einige unwissende Menschen (zum Beispiel, Kreuzfahrer)
diese Tatsache nicht verstehen und verursachten Konflikte zwischen diesen
beiden großen Religionen. Um die Wiederholung dieses Szenariums zu verhindern,
müssen wahre Christen und Muslime zusammenkommen und zusammenarbeiten.
1- Alan Ereira, David Wallace, C r u
s a d e s : Terry Johns Tell the Dramatic Story of Battle for Holy Land,
BBC World Wide Ltd., 1995.
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